Dossier Herdenschutz der GzSdW
Jetzt hat der Wolf es sogar in den Koalitionsvertrag geschafft. Zum Vorteil ist das allerdings weder für den Wolf noch für die Weidetierhalter, die CDU, CSU und SPD angeblich unterstützen möchten. Die künftigen Koalitionäre wollen den Schutzstatus des Wolfs auf den Prüfstand stellen, „um die notwendige Bestandsreduktion herbeiführen zu können“. So ist es im Koalitionsvertrag zu lesen. Wölfe, die Weidezäune überwunden haben oder für Menschen gefährlich werden, sollen entnommen – sprich: getötet – werden.
Das verkennt nicht nur, dass für Menschen gefährliche Wölfe bereits nach geltendem Recht getötet werden können – ebenso Wölfe, die durch keine Art von Herdenschutzmaßnahmen von der Jagd auf Weidetiere abzuhalten sind. Eine „Bestandsreduktion“ würde bei einer so mobilen Tierart wie dem Wolf auch schlicht dazu führen, dass in frei werdenden Territorien bald neue Wölfe auftauchen. So löst die Politik kein einziges der Probleme, vor denen Weidetierhalter durchaus stehen.
Wir, die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe, fordern seit Langem, dass die Politiker den Weidetierhaltern nicht länger vormachen, die Wölfe würden schon wieder verschwinden. Stattdessen sollten sie eine umfassende finanzielle Unterstützung entwickeln und an der öffentlichen Anerkennung für den Natur- und Artenschutz, die artgerechte Nutztierhaltung und die Versorgung mit regionalen, gesunden Produkten durch Weidetierhalter arbeiten.
Mit unserem Dossier „Herdenschutz: Wichtig für Wölfe und Weidetiere“ möchten wir zeigen, welche Herdenschutzmaßnahmen vor Wölfen es in Deutschland gibt, wie sie zurzeit gefördert werden und wie sie in einem so reichen Land wie Deutschland gestaltet sein sollten, damit die Weidetierhaltung in Deutschland überlebt. Außerdem stellen wir Nicole Benning vor, die mit ihrem Mann einen Schäfereibetrieb mit mehreren Wolfsrudeln in unmittelbarer Nachbarschaft betreibt. Bislang haben sie dank Elektrozäunen und Herdenschutzhunden kein einziges ihrer Tiere an den Wolf verloren – und stehen doch vor der Frage, wie es mit ihrem Betrieb weitergeht, sollte sich an der Förderpraxis nichts ändern. (Quelle)
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