Die neue Wildnis
Diane Cook
Heyne
544 Seiten
ISBN 978-3453321588
16,00 €
Das sagt die Redaktion
Eine kleine Gruppe Menschen nimmt an einem Experiment zur Erforschung des Umgangs des Menschen mit der Natur teil. 20 Teilnehmer ziehen sich aus der Stadt zurück in die Wildnis und versuchen dort mit dem, was sie haben, zu überleben und zu beweisen, dass der Mensch mit der Natur leben kann, ohne sie zu zerstören. Sie dürfen keine Spuren hinterlassen, können sich daher nicht länger als eine Nacht irgendwo niederlassen. Dies alles wird überwacht von Rangern, die im Laufe des Buches immer brutaler werden. Sie, besonders Ranger Bob, erinnern mich ein wenig an den großen Bruder in „1984“ – auch wenn die Menschen in der Wildnis glaubten, sie handelten aus eigenem Willen, so wurden sie doch immer überwacht und von der Rangern in eine bestimmte Richtung dirigiert. So hat sich Bea komplett von Ranger Bob irreführen lassen.
Währenddessen leben „draußen“ in der Stadt die Menschen in einer apokalyptischen Welt von Überbevölkerung, Umwelt- und Luftverschmutzung. (Eine leise Ahnung von solch einem Leben konnten wir im vergangenen heißen Sommer erfahren.)
Ich gestehe, ich habe mich mit dem Buch schwergetan. Anfangs haben mich noch die Schilderungen fasziniert, wie sich das Leben für die ursprünglichen „Städter“ verändert, wenn sie in die Natur zurückgeworfen werden. Und wie sich die Menschen selbst verändern. Die Frage ist: Was machen wir mit der Natur und was macht die Natur mit uns? Werden wir durch den Kontakt mit ihr tatsächlich zu besseren Menschen?
Leider verlor ich im Laufe des Buches mehr und mehr den Faden. Immer neue Protagonisten (und später auch Gruppen) kommen zur ursprünglichen Gemeineschaft hinzu. Deren Einführung soll meiner Meinung nach die Gruppe der Originalisten nochmal spiegeln und die Entwicklung der der Natur preisgegebenen Menschen verdeutlichen. Wie schnell eben die Hülle abfällt und was dann übrigbleibt.
Es gibt Zeitsprünge, denen ich nicht mehr folgen konnte – die Handlung verläuft nicht chronologisch, so springt die Autorin beispiels am Ende des Buches zum Anfang zurück.
Auch die schwierige Beziehung von Mutter und Tochter hat mich verwirrt und irritiert.
Was das Buch für mich dennoch lesenswert macht, ist die Sprache der Autorin und die unglaublich detaillierten Beschreibungen der Natur, in die ich mich sofort hineinversetzen konnte.
„Die neue Wildnis“ ist ein Buch, das sich mir leider nicht erschlossen hat. Dennoch möchte ich es denjenigen unter Ihnen empfehlen, die sich gerne mit dystopischer Literatur beschäftigen Es ist ein ungewöhnliches Buch, das zum Nachdenken anregt über uns selbst und unser Verhalten der Umwelt gegenüber.
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