Filmpremiere: Wölfe in Deutschland – Wege zur Koexistenz

22. April 2025

Foto: Gunther Kopp

Film zeigt Herausforderungen und Lösungen, Macher*innen live im Gespräch 

Berlin – Anlässlich des Tags des Wolfes am 30.04. feiert zwei Tage zuvor der Film „Wölfe in Deutschland – Wege zur Koexistenz“ des bekannten Naturfilmers Sebastian Koerner Premiere. Im Rahmen einer 90-minütigen Online-Veranstaltung werden Ausschnitte des Films gezeigt, begleitet von einem Austausch des Produzenten und Vertreter*innen von Naturschutz-NGOs. Es sind neben Medienvertreter*innen und persönlich Interessierten ausdrücklich auch beruflich involvierte Menschen aus Landnutzung, Naturschutz und Politik herzlich eingeladen.

Wann: Montag, 28.04.2025, 19:00-20:30 Uhr

Wo: Online hier!

Über den Film:
Der modulare Naturfilm „Wölfe und Menschen – Wege zur Koexistenz“ zeigt das Leben der Wölfe und ihrer Beutetiere in Deutschlands Kulturlandschaften in einzigartigen Aufnahmen. Er stellt die Erfahrungen dar, die verschiedene Menschen während der mittlerweile 25 Jahre seit der Rückkehr dieser heimischen Tiere mit ihnen gemacht haben, darunter insbesondere Weidetierhalter*innen, die Herdenschutz betreiben.

Deutschlands führende Wolfsforscher*innen fassen das in diesem Vierteljahrhundert angesammelte Wissen über die großen Beutegreifer zusammen und erklären die möglichen Konfliktpunkte sowie unterschiedliche Lösungen. Der Film unterscheidet sich von herkömmlichen Naturdokumentationen, da er in elf fachliche Module unterteilt ist, die auch separat angeschaut werden können, z.B. im Unterricht oder in Vorträgen. Der Film soll keine emotionale Geschichte erzählen, sondern sachliche Informationen zum oft hitzig debattierten Thema Wolf anbieten. Die einzelnen Module beschäftigen sich einerseits mit Biologie, Verhalten und Lebensraum von Wölfen, u.a. das Wolfsrudel, das Wolfsterritorium und Interaktionen mit wilden Beutetieren. Andererseits berichten Menschen über ihre Erfahrungen im Nebeneinander mit Wölfen, sowie Experten im Wolfsmonitoring und -management über ihre Arbeit. Ein Schwerpunkt des Films liegt auf Möglichkeiten und praktischen Erkenntnissen des Herdenschutzes in Deutschland und den Alpen.

Alle Module werden kostenfrei und in voller Länge im Anschluss der Premiere online verfügbar sein.

Stimmen / O-Töne / Zitate des Filmers und der unterstützenden NGOs:  

Sebastian Koerner, Naturfilmer: „Seit über 20 Jahren versuche ich, das Leben der Wölfe in unseren Kulturlandschaften mit der Filmkamera festzuhalten. Wölfe sind intelligente und soziale Familienwesen. Anders als Märchen und Mythen uns weis machen wollen, sind sie Menschen gegenüber besonders vorsichtig. Wir können also gut mit wilden Wölfen koexistieren – wenn wir unsere Schafe und Ziegen gut vor ihnen schützen. Die reguläre Bejagung der Wölfe wie sie gerade von Teilen der Politik und der Jägerschaft angestrebt wird, würde – wissenschaftlich belegt – keine Verbesserung des Herdenschutzes bewirken und ist deshalb als unethisch abzulehnen.“

Marie Neuwald, NABU: „Der Film zeigt Wölfe als heimische Wildtiere, sachlich und ohne Pathos. Die Erkenntnisse der letzten 25 Jahre sollten in die aktuelle Wolfspolitik einfließen. Dass diese noch immer von Meinungen statt Fakten geprägt ist, zeigt der Koalitionsvertrag, der den Abschuss von Wölfen als vermeintliche Alternative zum Herdenschutz darstellt.“

Uwe Friedel, Bund Naturschutz Bayern: „Die Beispiele aus den Alpen zeigen die besonderen Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten für Herdenschutz im bergigen Gebiet.“

Nicole Kronauer, GzSdW: „Sebastian Körner lässt uns direkt ins Wohnzimmer der wildlebenden Wölfe schauen – und zeigt uns gleichzeitig Wege zur Koexistenz“

Sybille Klenzendorf, WWF: „Sebastian Koerners neuer Film zeigt eindrücklich, dass ein respektvolles Zusammenleben mit dem Wolf möglich ist – auf Basis von Wissen, Erfahrung und Verantwortung. Umso bedenklicher ist es, dass der Schutzstatus des Wolfs in Deutschland und der EU derzeit zur Disposition steht – obwohl der günstige Erhaltungszustand nicht erreicht ist. Der Film liefert wichtige Fakten in einer Debatte, die allzu oft von Emotionen statt von Erkenntnissen geprägt ist.“

Mehr zu „Wölfe in Deutschland“ hier

Buchtipp: „Die Weisheit der Wölfe“ von Elli H. Radinger

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