Minnesota Winter – Hintergründe und Geschichten
Lesung auf schwankendem Grund – Premierenlesung in Berlin
13. September 2013
Am Donnerstag (12. September 2013) ist Premiere von »Minnesota Winter« in Berlin. Ich stehe um 5 Uhr auf und bin in 7 ½ Stunden Zugfahrt in Berlin. Der Aufbau-Verlag hat sich große Mühe gegeben und ein abenteuerliches Ereignis daraus gemacht. Die Teilnehmer kommen zu einer »Pauschalreise in die Wildnis« auf den Müggelsee, und gelesen wird auf der Spreearche, einem kleinen, schwimmenden Holzhaus-Restaurant. Einfach, urig und mit einer fantastischen Küche. Ein Dank an Frau Remy (beim Aufbau-Verlag zuständig für Lesungen), die die tolle Örtlichkeit ausfindig gemacht hat.
Für Autoren ist dieser Ort ideal, für die Zuhörer eher trickreich: Keiner kann entkommen! Da die Gäste mit einer kleinen »Fähre« vom Ufer auf den See kutschiert werden, haben sie keine Chance, einem langweiligen Abend zu entfliehen – es sei denn, sie schwimmen ans Ufer. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass jemand fliehen will.
Meine Lektorin, Franziska Günther, moderiert und stellt einleitende Fragen zum Buch. Dann geht‘s los. Der erste Teil ist ein wenig schwierig. Ich habe ständig die Uhr im Blick, denn das Essen soll pünktlich serviert werden. Die Geräusche aus der kleinen Küche hinter mir stören, ich versuche, sie auszublenden. In einem solch winzigen Raum bleibt so etwas nicht aus, der Vortragende muss sich anpassen. Als Überraschung habe ich für die Zuhörer Fotos vom Originalschauplatz in Minnesota mitgebraucht, Bilder, die man sonst nirgendwo sieht – außer auf meinen Lesungen: vom Outhouse und der Cabin, in der ich gelebt habe. Sie ist ein beeindruckendes Bauwerk. Bei der späteren Lektüre können sich die Leser dann erinnern und wissen genau, wie die Hütte aussieht, die ich als »Minnesota Version von Neu Schwanstein« beschreibe.
Nach dem ersten Teil der Lesung gibt es ein köstliches Essen. Wunderbarer, frischer Fisch, riesige Portionen – und das alles auf schwankendem Boden. Hatte ich schon erwähnt, dass ich sehr schnell seekrank werde?
Dann geht es weiter mit der zweiten Runde, in der ich endlich mehr Zeit habe und mich entspannen kann. Am Schluss die Fragerunde: »Warum tut man das?« ist eine Frage, die mir bei Lesungen immer wieder gestellt wird. Gemeint ist, warum folgt jemand freiwillig einem Mann in die Wildnis und lebt unter derart harten Umständen? Nun, ich denke, es gibt viele Gründe, der Hauptgrund ist schlicht und einfach (neben der Liebe) die Erfüllung eines Traums. Nach der Lesung habe ich noch Zeit, die vielen Bücher zu signieren, die das Team von Thalia mitgebracht hat. Das (zufällig stattfinde) Feuerwerk auf der Uferseite rundet den gelungenen Abend ab. »Vom Aufbau-Verlag extra für Sie«, scherzen die Kollegen.
Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die dafür gesorgt haben, dass die Lesung ein Erfolg war. Mein besonderer Dank aber gilt den Zuhörern, die von sehr weit her gekommen sind (u.a. dem Ruhrgebiet und Hannover), um dabei zu sein. Ich hoffe, dass es allen gefallen hat.
Ich wünsche allen Lesern und Fans: Hören Sie nie auf, zu träumen, und behalten Sie die Wildnis in Ihrem Herzen!
In dieser Blog-Serie erzähle ich von der Entstehung meines Buches „Minnesota Winter. Eine Liebe in der Wildnis“.
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