NABU: Akzeptanz von Wölfen in Deutschland nach wie vor hoch

30. April 2021

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Forsa-Umfrage zum Tag des Wolfes am 30. April

Berlin – Die Akzeptanz von Wölfen in Deutschland ist nach wie vor hoch. Das zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage, die der NABU anlässlich des Tag des Wolfes in Auftrag gegeben hat. 2.360 Personen wurden befragt, um zu ermitteln, ob sich mit der Zunahme des Wolfsbestandes und Ausbreitung in weitere Bundesländer die Einstellung gegenüber Wölfen verändert hat. „Obwohl weite Teile aus Politik, Medien und der Jagd- und Bauernlobby das Thema Wölfe zunehmend unsachlich behandeln, hat sich die Stimmung in der befragten Bevölkerung im Vergleich zu den Umfragen 2015 und 2018 nicht signifikant verändert“, sagt NABU-Fachbereichsleiter Naturschutz Ralf Schulte. „Menschen in Deutschland stehen der Anwesenheit von Wölfen nach wie vor positiv gegenüber. Wir müssen wieder lernen mit Wölfen zu leben, dazu gehören neben Information und Aufklärung vor allem auch Unterstützung für Nutztierhalter beim Herdenschutz.“

Ein junger Wolf in Gorischheide genießt die wärmende Herbstsonne im Nov 2018 (Foto: Heiko Anders, NABU)

Zu den Ergebnissen:
Insgesamt 77 Prozent der Befragten finden es erfreulich, dass Wölfe wieder hier leben, und sind der Ansicht, dass sie genauso wie auch Füchse, Rehe oder Biber in unsere Landschaft gehören. Dass sie die Lebensweise von Wölfen spannend finden, sagen 75 Prozent der Befragten. Zwei Drittel (65 Prozent) der Bundesbürger teilen die Einschätzung, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden.
Die Menschen wurden zudem erstmals gefragt, ob es Wölfe in ihrer Region gibt. 28 Prozent der Befragten bejahten das. Bei 52 Prozent ist dies nicht der Fall, 20 Prozent konnten darüber keine Angaben machen. Die Umfrage zeigt, dass in Regionen mit Wölfen die Ablehnung der Tiere nur marginal höher ist als im Durchschnitt. Fast drei Viertel der Befragten begrüßen auch hier die Rückkehr von Wölfen, und meinen, dass sie wie andere Wildtiere in unsere Landschaft gehören (73 Prozent). Das ist auch bei Befragten der Fall, die im ländlichen Raum (Ortsgröße geringer als 20.000 Einwohner) leben. „Menschen in Wolfsgebieten sind zwar eher von der Rückkehr der Tiere betroffen – ein steiles Meinungsgefälle zwischen Stadt und Land oder Wolfsgebiet und Nicht-Wolfsgebiet ist jedoch nicht erkennbar“, so NABU-Wolfsexpertin Marie Neuwald.
76 Prozent der Befragten gaben an, dass Wölfe selbst dann in Deutschland leben sollen, wenn es zu Problemen kommt. Der NABU wertet das als klares Votum für die grundsätzliche Daseinsberechtigung von Wölfen. 65 Prozent stimmen der Aussage zu, dass einzelne Wölfe, die Probleme verursachen, notfalls getötet werden müssen. Der NABU sieht darin eine Aufforderung an die Länder, ein effizientes Wolfsmanagement mit praktikablen Einzelfallentscheidungen auf die Beine zu stellen. In Bezug auf Nutztierrisse sind 38 Prozent der Befragten der Meinung, dass, wenn diese trotz Herdenschutz passieren, der verursachende Wolf kontrolliert getötet werden sollte. 49 Prozent lehnen diese Vorgehensweise ab.
Der NABU sieht sich durch die Umfrageergebnisse in seiner Wolfsarbeit bestätigt: „Wölfe gehören als heimische Tiere in unsere Landschaft. Wichtig sind sachliche Informationen, auch seitens der Medien. Von der Politik erwarten wir, dass sie anstatt sich um Obergrenzen und Bejagung zu streiten, sich der Unterstützung der Weidetierhaltung und des Herdenschutzes widmet“, so Neuwald.

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Wolf hinter Birken (Foto: Heiko Anders, NABU)

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