Tierkennzeichnung: Der Chip und was er wirklich kann

13. April 2023

Die Tierschutzorganisation TASSO räumt mit Missverständnissen auf

So klein ist der Transponder, der so viel Sicherheit bietet. Bildrechte: TASSO e.V. / Angelina Brücker

Sulzbach/Ts. 12. April 2023 – Dass es wichtig ist, Hunde und Katzen mit einem Chip kennzeichnen zu lassen, ist mittlerweile weitläufig bekannt. Viele Menschen wissen auch, dass die Tiere beim Haustierregister von TASSO e.V. registriert werden sollten, damit sie identifiziert und schnell zu ihrer Familie zurückvermittelt werden können. Dennoch ranken sich um den Chip und seine Funktionen noch immer einige Mythen, mit denen TASSO aufräumen möchte.

Mehr als ein Chip: Eigentlich ist der (Mikro)-Chip nur ein Teil eines Transponders. Dieser besteht weiterhin aus einer Antenne, die wie eine Spule aufgerollt ist. Ummantelt werden diese Komponenten dann mit widerstandsfähigem und ungefährlichem Bioglas.

Angst vor dem Eingriff: Die Kennzeichnung mit einem Transponder durch einen Tierarzt oder eine Tierärztin ist ungefährlich. Es ist keine Narkose notwendig, da der Transponder mit einer Injektionsspritze unter die Haut gesetzt wird. Der Einstich mit der Spritze ist nicht schmerzfrei, tut aber weder lange noch übermäßig stark weh. Dennoch muss das Tier während der Injektion gut festgehalten werden, damit alles glatt läuft. Der Transponder ist nicht krebserregend und enthält keine giftigen Materialien. Außerdem geht von ihm in dem kurzen Moment eine sehr geringe und gesundheitlich unbedenkliche Strahlung aus, in dem der Transponder mit einem speziellen Lesegerät ausgelesen wird.

Kennzeichnen alleine reicht nicht: Viele Tierhalterinnen und Tierhalter lassen ihre vierbeinigen Freunde in der Tierarztpraxis mit einem Transponder kennzeichnen und hoffen dadurch darauf, ihr Tier schnell zurückzubekommen, wenn es einmal entläuft. Leider ist oft nicht bekannt, dass nicht jede Praxis das Tier gleich automatisch bei TASSO registriert. Bei der Registrierung wird die Nummer des Transponders gemeinsam mit den Daten der Tierhalter:innen in einer zentralen Datenbank hinterlegt, damit Tier und Mensch wieder zusammenfinden können. Zwar nutzen viele Praxen eine Schnittstelle in ihrer Verwaltungssoftware, mit deren Hilfe das Registrieren bei TASSO mit wenigen Klicks erledigt ist, doch das tun nicht alle. Manchmal wird nach dem Chippen gar nicht besprochen wie es weitergeht. TASSO rät Tierhalter:innen daher unbedingt dazu, nachzufragen: Wird das Tier direkt bei TASSO registriert? Wird ein Registrierungsformular mitgegeben oder soll man als Tierhalter:in die Registrierung selbst übernehmen? Alle Wege führen zum Ziel und sind gleichwertig, wichtig ist nur, dass die Registrierung erfolgt und nicht vergessen wird. Ansonsten ist der Chip leider weitgehend nutzlos.

Nur Zahlen, sonst nichts: Auf dem Chip selbst befinden sich keinerlei Daten des Tierhalters oder der Tierhalterin. Auf den derzeit handelsüblichen Transpondern können lediglich 15-stellige Nummern gespeichert werden. Wie diese individuellen Nummern aussehen sollen, ist per ISO-Norm festgelegt. Einzig anhand der ersten Stellen kann entweder ein Ländercode oder ein Herstellercode abgelesen werden. Das heißt, mehr als die Information aus welchem Land oder von welchem Hersteller der Transponder stammt, ist nicht ersichtlich. Lesbar wird der Transponder mit einem Lesegerät, über das in der Regel Tierarztpraxen, Tierheime sowie einige Polizeistationen und Feuerwehrwachen verfügen.

Ein Transponder kann nicht geortet werden: Immer wieder kommt es vor, dass verzweifelte Tierhalterinnen und Tierhalter enttäuscht sind, wenn ihr Tier vermisst wird und sie erfahren, dass es nicht einfach geortet werden kann. „Aber er ist doch gechippt“, sagen viele oft verwundert. Dass ein gechipptes Tier geortet werden kann, ist jedoch leider ein weit verbreiteter Irrglaube. Das ist technisch schon deshalb nicht möglich, weil der Chip selbst keine Energiequelle hat, aber Energie benötigen würde, um aktiv ein Signal zu senden. Die Ortung eines Tieres ist nur möglich, wenn dieses ein entsprechendes Ortungsgerät am Halsband oder am Geschirr trägt. Mittlerweile gibt es verschiedene Unternehmen, die GPS-Tracker anbieten. Mit einigen Anbietern dieser Geräte arbeitet TASSO zusammen, sodass eine Kopplung mit der TASSO-App Tipp-Tapp möglich ist. Aus Sicht von TASSO kann ein Ortungsgerät zusätzliche Sicherheit bringen, die Kennzeichnung und Registrierung doch keinesfalls ersetzen. Denn das Ortungsgerät kann verloren gehen, keinen Empfang oder einen leeren Akku haben und es eignet sich auch nicht zur zweifelsfreien Identifizierung eines Tieres.

Daten aktuell halten: Eine weitere Annahme ist, dass mit der Registrierung eines Tieres alles erledigt ist und Tierhalter:innen sich um nichts mehr kümmern müssen. Diese Annahme ist nur bedingt richtig, denn eines sollte unbedingt gewährleistet sein: Aktuelle Daten. Nur wenn TASSO neue Telefonnummern, veränderte Adressen oder Namen mitgeteilt werden, können Tierhalter:innen zuverlässig erreicht werden, wenn ihr Tier gefunden wurde. TASSO rät daher dazu, unbedingt die Möglichkeit des persönlichen Nutzerkontos zu nutzen, um die Daten einfach selbst zu verwalten. (Quelle)

Tipps zur weiteren Vorsorge für den Hund hier …

 

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