In der Nacht vom 20. zum 21. Januar 2019 werden wir in Deutschland wieder eine vollständige Mondfinsternis erleben dürfen. Schon wie im letzten Juli wird sie auch diesmal etwas ganz Besonderes sein. Dafür müssen Sie aber früh aufstehen, denn bereits um 04:34 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten der Erde ein. Erst um 07:51 Uhr verlässt der Mond den Kernschatten wieder.
Die Totalität dauert von 05:41 Uhr bis 06:43 Uhr. Allerdings steht der Mond in der Totalen dann nur 16 Grad über dem Horizont. Das hat den allerdings den wunderbaren Effekt, dass wir ihn blutrot sehen (Blutmond). Und er wird wieder riesig erscheinen (Supermond). Das liegt zum einen daran, dass er in der Nacht zum 21. Januar mit 357.340 Kilometern seine geringste Distanz von der Erde erreicht. Andererseits ist es aber auch eine optische Täuschung, die wir immer bei Mond – und auch Sonne – haben, wenn sie niedrig über dem Horizont stehen.
Der Begriff „Wolfsmond“ ist im Allgemeinen mit der Algonkin-Sprache verbunden, der Sprache der Ureinwohner, die im Nordosten von Nordamerika lebten. Sie beobachteten die 29,5 Tage dauernden Mondmonate und gaben jedem Vollmond einen Namen gaben –eine einfache Version moderner Mondkalender.
Bei den Algonkin wird der Januar als Wolf Moon, also Wolfsmond, bezeichnet. Inspiriert wurde der Name von hungrigen Wölfen, die im Winter außerhalb der Siedlungen heulen.
In Nordamerika gibt es im Februar die stärksten Schneefälle – so zumindest die Beobachtung der Algonkin. Weil der Schnee am tiefsten und die Jagd ist am schwierigsten, nenne sie den Februar-Vollmond Snow Moon, also Schneemond.
Bei den Algonkin wird der März-Vollmond Worm Moon (Wurmmond) genannt. Der März bringt auch in Nordamerika steigende Temperaturen, der Schnee schmilzt und die wiederkehrenden Vögel ziehen die ersten Regenwürmer aus dem aufgeweichten Boden.
Die Algonkin widmen den April-Vollmond den pinkfarbenen Flammenblumen (Phlox), die zu dieser Jahreszeit blühen. So entstand der Name Pink Moon, also rosa Mond oder pinkfarbener Mond.
Bei den Algonkin heißt der Mai-Vollmond Flower Moon, also Blumenmond, da zu dieser Jahreszeit allerorten Blumen blühen.
Im Juni reifen auch in der Heimat der Algonkin die Walderdbeeren – so entstand der Name Strawberry Moon, also Erdbeermond.
Die Algonkin leiteten den Namen des Juli-Vollmondes von ihrer Beobachtung der Rehe ab, die sich in den Wäldern Nordamerikas tummeln. Jedes Jahr im Hochsommer wächst dem männlichen Reh, dem Rehbock, ein neues Geweih. Deswegen wird der Vollmond im Juli als Buck Moon bezeichnet, also Bockmond.
Den August-Vollmond nennen die Algonkin Sturgeon Moon, Störmond, nach dem Stör, einer Fischart, die zu dieser Jahreszeit vermehrt an ihrem Angelhaken zappelte.
Die Algonkin nennen den Vollmond im September Maismond, Corn Moon, da in diesem Monat die Maisernte stattfindet. Der Vollmond mit dem geringsten Abstand zur Herbst-Tag-und-Nachtgleiche wird auch als Harvest Moon (Erntemond) bezeichnet. Je nachdem, an welchen Daten es im jeweiligen Jahr zur Vollmondphase kommt, wird entweder der September- oder der Oktober-Vollmond mit diesem zusätzlichen Namen bedacht.
Im Herbst bereiteten sich die Algonkin traditionell auf den Winter vor und legten Fleischvorräte für die kalte Jahreszeit an. Im Oktober ist die Jagd in der Regel noch recht ergiebig, das Wetter für Streifzüge durch die Wälder noch geeignet. Deswegen wird der Oktober-Vollmond als Hunter’s Moon (Jägermond) bezeichnet. Wie der September-Vollmond (siehe oben) kann auch der Oktober-Vollmond als Erntemond bezeichnet werden.
In Vorbereitung auf den harschen Winter Nordamerikas legten die Algonkin im November Fallen aus, um Biber oder andere Pelztiere zu fangen und so genügend Felle für die kalte Jahreszeit zu horten. Von dieser Tradition wurde die Bezeichnung Beaver Moon (Bibermond) abgeleitet.
Der Beginn des Winters um den 21. Dezember bringt auch in der Heimat der Algonkin klirrende Kälte. Der Name Cold Moon (kalter Mond) für den Dezember-Vollmond ist diesem Umstand geschuldet.
Weitere Infos zur Mondfinsternis und zum genauen Verlauf finden Sie hier
Als großer Astro-Fan (und Frühaufsteher) wünsche ich allen ein wunderbares Naturspektakel.
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